Magnete und Magnetsysteme
NdFeB-Magnete (Neodymmagnete)

NdFeB-Magnete (Neodymmagnete)

Neodym- oder NdFeB-Magnete sind sogenannte Seltenerdmagnete (englisch: Rare-Earth). Sie bestehen hauptsächlich aus einer intermetallischen Verbindung des Seltene Erde Elements Neodym Nd  sowie Eisen Fe, das teilweise durch Kobalt Co ersetzt sein kann. Das Halbmetall Bor B ist in ihnen nur zu 1-2 % enthalten,  dafür aber ein entscheidender Faktor für die Kristallstruktur der Magnete.  Im Unterschied zu Hartferritmagneten erfolgt das Mahlen, Pressen und Sintern unter Schutzgas-Atmosphäre.  Beim Pressen unter Magnetfeldeinwirkung entsteht ein anisotroper Magnet.  Dieser kann z.B. durch  Schleifen an Diamantscheiben weiterbearbeitet werden.
Durch ihre chemische Zusammensetzung und aufgrund ihrer Kristallstruktur besitzen Neodym-Eisen-Bor-Magnete sowohl eine hohe Sättigungspolarsation  als auch eine hohe einachsige Kristallanisotropie (magnetische Vorzugsrichtung).
Mit Neodym-Magneten  werden momentan die höchsten Energieprodukte  (BH) max erreicht. Sie können bis zu  40% über denen anderer metallischer Magnete liegen. Deshalb werden NdFeB-Magnete überall dort eingesetzt, wo  starke Magnetfelder bei kleinem Volumen benötigt werden. Durch sie werden unter anderem Miniaturisierungen von Systemen, z. B. im Bereich Sensortechnik oder eine Reduzierung der Baugruppengröße, z. B. im Motorenbau möglich.

Eingeschränkte Einsatztemperaturen

Nachteilig wirken sich bei den Neodym-Magneten ihre starke Korrosionsanfälligkeit, sowie ihre eingeschränkte Einsatztemperatur aus.  Allerdings wurden mittlerweile durch die Verwendung bestimmter Legierungselemente wie Co und Pr und der Veränderung der Neodymphase,  Magnete entwickelt die erheblich weniger korrosionsanfällig sind und Einsatztemperaturen bis 200°C aufweisen. Trotzdem empfiehlt es sich Neodymmagnete im offenen Einsatz mit einer Beschichtung zu versehen.   Bei der Einsatztemperatur müssen die Temperaturschritte (80°, 100°, 120°…) beachtet werden.

 

Magnetische Eigenschaften NdFeB

 


Neodym-Magnete im Überblick

  Rohstoffe:    Neodym (28-35%- teilweise Dy, Pr), Eisen, Kobalt(0-15%),  Bor(1-2%)  
  Stoffformel:    Nd2Fe14B  
  Verfügbarkeit der Rohstoffe:   Neodym  als chemische Verbindung mit anderen Lanthaniden in der Erdoberfläche
(-> seltene Erde) ist hauptsächlich in China und Australien zu finden. Es ist durch die beschränkte weltweite Verfügbarkeit oftmals starken preislichen Schwankungen unterworfen. Bor relativ häufig, mit den größten Vorkommen in der Türkei, USA und Argentinien aber auch in Deutschland
 
  Herstellung:   Heiß-Fließpressen des Werkstoffpulvers  im  Magnetfeld, danach Sintern der Presslinge im Vakuumofen oder unter Schutzgas  
  Vorteile:   hohe magnetische Werte bei Remanenz, Koerzitivitäten und (BH)max daher geringes Magnetvolumen in der Anwendung  notwendig  
  Nachteile:   Korrosionsanfällig  und in der Einsatztemperatur beschränkt  
  (Max.) Arbeits-temperatur:   von 80°C bis 200°C (bei optimaler Geometrie)  
  Physikalische Eigenschaften:  
Thermischer Ausdehnungskoeffizient: 3-4 10 -6/° C
Thermische Leitfähigkeit: 8-10 W/m·K
Spez. elektr. Widerstand: 1,4-1,6 µΩ m
 
  Mechanische Eigenschaften:  
Zugfestigkeit:    80-90 MPa
Druckfestigkeit:               1000-1100 MPa
Elastizitätsmodul:            150-200 103MPa
Härte:   500-600 HV
 

 

Startseite Kontakt ISO9001 Impressum Datenschutz AGB